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Kulturwandel für Nachhaltigkeit

Die Krux mit der BaZ

Ein alter Bekannter tippte mir kürzlich in der Warteschlange eines Bahnhofskiosks auf die Schulter. Ich hatte gerade die BaZ erstanden (weil mein abonniertes Exemplar zuhause liegen geblieben war). «Kaufst Du noch die BaZ?», fragte er entrüstet. «Ja», antwortete ich. «Ich boykottiere sie konsequent wegen Blocher und Somm», gab der Kollege zurück. Wir gingen gemeinsam Richtung Rolltreppen. Da kam ihm in den Sinn: «Klar liest Du die BaZ, du schreibst ja auch regelmässig eine Kolumne, da musst du sie haben.» Da war ich baff: «Woher weisst du das, wenn du die BaZ boykottierst?» Wir mussten beide lachen.

Wollen wir wirklich den Zusammenbruch der BaZ? Was wäre die Alternative? Wahr-scheinlich ein Kopfblatt der NZZ oder des Tages-Anzeigers, deren Besitzer ebenfalls klar bürgerlich positioniert sind. Basel braucht eine unabhängige Tageszeitung mit Absender Basel und Basler Identität.

Wohin ich auch gehe, werde ich so angesprochen. Eine Zeit lang war der Ton eher aggressiv, neuerdings neugierig, ob ich nie zensuriert würde. Ich verneine. In solchen Gesprächen fällt mir regelmässig auf, dass viele, auch bürgerliche Leser, die heute noch die BaZ im Briefkasten haben, ernsthaft ankündigen, bei der nächsten Abo-Rechnung auszusteigen. Daraus schliesse ich, dass die Erosion der BaZ-Abonnentenzahl noch mindestens ein Jahr weiter gehen wird. Das ist existenzbedrohend. Denn ohne Leserinnen und Leser gibt es auch keine Inserate mehr.

Die «Rettet Basel»-Bewegung hat inzwischen fast 20 000 namentlich bekannte Fans. Diese und viele andere würden eher einen Zusammenbruch der BaZ in Kauf nehmen als eine Zeitung, die Christoph Blocher finanziert und Markus Somm leitet. Wegen Querschlägern unter die Gürtellinie aus der Feder des Chefredaktors und neoliberalen Hintermännern wird die BaZ als rechtes Kampfblatt wahrgenommen. Jeder Artikel mit Rechtsdrall gilt als «typisch BaZ», eher links eingefärbte Beiträge werden als «Feigenblätter» apostrophiert. Die Fronten sind verhärtet.

Der heutige Verleger, Tito Tettamanti, hat sich das Problem selbst eingebrockt, indem er und seine Entourage die frühere BaZ öffentlich als «linke Zeitung» einordneten. Dies ist natürlich Mumpitz. Die frühere BaZ war zu besten Zeiten ein Forumsblatt, politisch meist ein Eunuch. Oft war sie deshalb langweilig im Vergleich zum farbenfrohen Strauss an journalistischen Leistungen und Meinungen, die uns heute täglich freuen oder ärgern.

Die Frage stellt sich: Wollen wir wirklich den Zusammenbruch der BaZ? Was wäre die Alternative? Wahrscheinlich ein Kopfblatt der NZZ oder des Tages-Anzeigers, deren Besitzer übrigens auch klar bürgerlich positioniert sind. Unbestritten ist: Basel braucht eine unabhängige Tageszeitung mit Absender Basel und Basler Identität. In welcher Form die BaZ dies leisten kann, ist offen. Sie leichtfertig abserviert zu haben, könnte manchen später reuen.

Aber eben: Die Wahrnehmung ist entscheidend. Auf dem Weg in den Abgrund ist ein Zwischenhalt zu empfehlen. Es wäre Basel zu wünschen, dass sich das Blatt noch wenden lässt.

Kommentare

35 Antworten zu «Die Krux mit der BaZ»

  1. Avatar von christian mueller

    ich bin immer noch abonnent, aber sehr kritisch. die zeitung wurde eindeutig einseitiger. die wahl der themen und die mehrheit der eingeladenen gastschreiber scheinen oft aus der rechtskonservativen ecke vorgegeben. aber am allermeisten aufgeregt habe ich mich, dass die baz 5 tage nach bekanntwerden von blochers lüge geschwiegen hat. das soll guter journalismus sein? und wo ist da die transparenz, die immer eingefordert wird? darauf hat mir nie jamand geantwortet. und dass der artikel aus dem tagesanzeiger auf bazonline zensiert und verschwiegen wurde, finde ich fast noch schlimmer. kann dazu endlich mal jemand stellung nehmen? zb HR SOMM!

    1. Avatar von christian mueller

      ich warte auf eine antwort, herr somm. meine mail kennen sie ja!

    2. Avatar von Erich Waldmeier
      Erich Waldmeier

      Herr Wiener spricht mir total aus dem Herzen. Ich wohne im SVP-Zürcher Weinland und habe anfangs 90er Jahre den Austritt aus dieser Partei gegeben wegen des unseligen Scharfmacherkurses von der Kantonalen SVP. «Sozialisiert» wurde ich im Gymi in Basel. Seit 40 Jahren bin ich im «Ausland» Abonnent der BAZ, weil sie meinen Bedarf an täglichen Informationen, die ich gut selber werten kann, mit einer Tageszeitung gedeckt habe (daneben gibt es Lokalzeitungen, Gratiszeitungen, Radio Fernshen habe ich keins etc.). Die BAZ hat für mich gestimmt. Ich habe auch alle lokalen und kulturellen Informationen, einen guten Auslandteil etc.; aber jetzt ereilen mich die Artikel von Herrn Somm auch noch von Basel aus, unerträglich. Ich muss wohl die BAZ demnächst ebenfalls abbestellen. Aber Herr Wiener hat recht: Was dann? Eine Region (mit Integration von Derilandthemen) braucht eine eigenständige Tageszeitung. Es war für mich wohltuend, dass ich mein Abstimmungsverhalten sehr oft mit Basel und der Westschweiz deckte: Jetzt will der Geldadel dies offenbar ändern. Aber mit einem Kurswechsel in der Zeitung ist das nicht zu erreichen. Es gibt halt dann einfach keinen Zeitung mehr. Ich hoffe immer noch auf ein Quàntchen Einsicht und blieb noch ein Stück dabei in der Hoffnung es gäbe noch Widerstand. Ist doch traurig, dass der Widerstand nur mit dem Abbestellen Wirkung zeigen kann -> wenn die BAZ verschwindet gibt es sie einfach nicht mehr und Ersatz dafür ist so nicht in Sicht.

  2. Avatar von Fritz Hurni
    Fritz Hurni

    Momentan stört mich an der BaZ am meisten, dass man ungefragt eine Sonntagsausgabe in den Briefkasten gestopft bekommt und es offenbar keine Möglichkeit gibt, das abzubestellen. Auf entsprechende Emails an den Abo-Dienst wird einfach nicht reagiert. Das ist nicht sehr kundenfreundlich. Drum muss ich momentan sagen: Mich würde ein Untergang der BaZ nicht stören. Lokale, Regionale und internationale News kann man sich heutzutage sehr gut auf anderem Wege besorgen.

    1. Avatar von Matti Hoch
      Matti Hoch

      Die ungefragte BaZ im Briefkasten kann man nur loswerden, wenn man sich bei der Post meldet, denn dies alles wird nicht von der BaZ, sondern von der Post organisiert. Natürlich muss man insistieren mit dem Hinweis, dass die Verantwortlichen (die Post) dies auch wieder rückgängig machen soll! Viel Glück!

      1. Avatar von Fritz Hurni
        Fritz Hurni

        … oder ich schmeiss demfall die BaZ mit dem Vermerk «RETOUR» einfach in den nächsten Gelben Postbriefkasten …

      2. Avatar von Rita Scholer
        Rita Scholer

        Wie wärs mit einem Kleber am Briefkasten «Keine Sonntags-Baz?»

    2. Avatar von A. Ackermann
      A. Ackermann

      Wie die BaZ schrieb, wird die ungefragte Sonntagsausgabe nur zeitlich limitiert (Ende März?) zugestellt. Anschliessend kommt sie nicht mehr ungefragt , höchstens abonniert und dazu wird niemand genötigt.

  3. Avatar von Tanner
    Tanner

    Ich bin zufrieden, die BaZ wurde eindeutig besser, vielfältiger und kompletter.

  4. Avatar von Hans Strasser

    Daniel, ich finde die Bildunterschrift im Kontext zum Inhalt deines Beitrages einfach herrlich amüsant: «Basel braucht eine unabhängige Tageszeitung mit Absender Basel und Basler Identität.» – Nun, Basel hat jetzt ein Zeitung die finanziell vom Gespann Blocher/Tettamanti (+noch allfällig weiter auftauchende anyonyme Investoren) abhängig ist. Der Chefredakteur ist ein Zürcher und wer bei dessen Vorgeschichte noch an die Unabhängigkeit glaubt, kann genauso behaupten die WOZ sei ein SVP-Blatt. Übrigens ist bürgerlich nicht per se schlecht – nur ist der (ehemalige, anyonyme) Besitzer der BAZ nicht bürgerlich, sondern rechts-populistisch, in etwa vergleichbar mit dem Front-National (Sowohl äusserlich, als auch vom (nicht-existenten) Programm her).

  5. Avatar von Morten Lupers
    Morten Lupers

    Neben dem Kostenaspekt ist für mich der Hauptgrund, die Baz nicht zu abonnieren, die Erwartungen der Besitzer zu brechen. Tettamanti und Blocher sind Investoren auf der Suche nach Profit (und politischen Kanälen). Wenn Blocher sich von der Baz-Gruppe Gewinn verspricht, verweigere ich ihm wenigstens meine paar hundert Franken. Bestimmt würden die Besitzer auch inhaltlich noch viel stärker den Ton wechseln, wenn sie nicht wüssten, dass Basel diesbezüglich ein heikleres Pflaster ist. Man kann nicht auf den Grossteil der bisherigen Abonnenten verzichten, darum ist der politische Einfluss bisher nur punktuell lesbar. Bei der Weltwoche war der Umbau sofort spürbar. Als damals langjähriger, begeisterter Abonnent der Weltwoche musste ich das Abo umgehend auslaufen lassen, ganz einfach weil das nicht mehr die Zeitung war, die ich abonniert hatte.
    Die Büros, die Druckerei, die Journis werden noch da sein, wenn die Investoren sich von der Baz abwenden. Vielleicht übernimmt dann jemand, der wenigstens journalistisch sauber arbeitet und arbeiten lässt.

    1. Avatar von Max Wartenberg
      Max Wartenberg

      Wer auch immer die Baz besitzt, ein Gewinn muss ja rausschauen oder soll es eine vom Steuerzahler subventionierte Zeitung werden? Was heisst schon «journalistisch sauber arbeitet «? Journalisten sind auch Menschen und die von ihnen geschriebenen Artikel sind unwillkürlich von deren Weltauffassung beeinflusst.
      Um eine einigermassen objektive Übersicht über ein Thema zu erlangen, ist die Lektüre von Zeitungen verschiedener Ausrichtungen unablässlich. Deshalb braucht es Zeitungen wie die WOZ oder die Weltwoche. Regelmässig darin blättern bringt niemanden in eine politische Schieflage, denn Pluralität ist bereichernd. Schlussendlich sollte jeder Leser selber versuchen, sich eine Position zu einem Thema zu erarbeiten, Zeitungsartikel hinterfragen und sie nicht als ultimative Wahrheit hinnehmen.

  6. Avatar von Daniel Müller
    Daniel Müller

    Wenn die BaZ bestehen will, muss der Chefredaktor ausgewechselt werden und die Finanzierung nachweislich ohne Blocher gewährleistet sein. Denn wenn letzterer auch nur als Defizitgarant für die Druckerei fungieren will, wird er seinen Einfluss haben – sonst gäbe es ja auch keinen Somm.
    Lieber keine BaZ als so eine…

  7. Avatar von Stefan Weise
    Stefan Weise

    Ich hatte diese Idee Schon vor 12 Jahren und habe Sie damals dem Herrn W…..spuehl vorgetragen. Mir wurde seinerzeit die Stelle als Vizedirektor angeboten. Aber man wollte Keine Veraenderung obschon ich auf die nun eingetretenen Probleme hingewiesen habe.

  8. Avatar von Kurt Seiler
    Kurt Seiler

    Schon komisch, die alte ach so gute BaZ wurde von den Lesern fallen gelassen, und kaum erscheint die neue interessantere BaZ, schreien wieder alle nach der alten. Man kann es also nie recht machen.
    Auch unbegreiflich das Entsetzen wenn bekannt wird dass eine Zeitung Profit machen soll und muss. Ja Halleluja, Zeitung machen ist ein Geschäft und nichts anderes. Gefällt das Produkt wird es gekauft, gefällt es nicht dann bleibts halt liegen. Niemand muss die BaZ kaufen.
    Alternativen gibts genug andere. Zum Beispiel die Tageswoche, mit all den abtrünnigen BaZ-Redaktoren die endlich wieder schreiben können was sie wollen, egal obs jemanden interessiert oder nicht.
    Verkaufszahlen spielen ja keine Rolle, wird ja alles von einer Person gesponsert. Aber da machen die Basler natürlich beide Augen zu, weil es sind ja die Guten.
    Liebe Basler, ihr hattet mit der BaZ jahrzehntelang eure Chance, aber ihr wolltet ja nicht. Also liest die BaZ oder liest sie nicht, aber verlangt nicht wieder die unseligen alten Zeiten zurück,

  9. Avatar von Samuel Hofer
    Samuel Hofer

    Solange Personen wie Hr. Somm, der ja alles andere als ein Bezug zu Basel hat, überall und sogar in der TV Sendung
    sich unbedingt hervorheben will, wird die BAZ ein Zürcher Ableger sein. Einem aufmerksamen Leser kann dies nicht
    entgehen. Es kann nicht sein dass Zürcher Themen zu oft und auf den vordesten Plätzen präsentiert werden.
    Zudem werden ständig Artikel vom Tagesanzeiger einfach übernommen, das ist unverständlich.
    Wir sind nun mal in Basel und da haben Zürcher Themen keinen Platz, dafür gibt es genug Zürcher Zeitungen.
    Die Redaktion muss einen eindeutigen Bezug zu Basel haben und da hat ein Hr. Somm bestimmt keinen Platz.

    1. Avatar von pit almeida
      pit almeida

      es ist nun einmal so: der tagi ist die lesbarste zeitung der deutschschweiz. ich wäre zufrieden mit dem tagesanzeiger, einem gut redigierten basler teil und den basler todesanzeigen.

  10. Avatar von Peter Zindel
    Peter Zindel

    Mich persönlich interessieren nur die lokalen Nachrichten – über die Schweiz und das Ausland kann ich mich auch anderweitig informieren. Die gegenwärtige Überbetonung von bundespolitischen Kommentaren und die gleichzeitige Vernachlässigung von regionalen Berichten ist problematisch. Die Verleger müssen sich nun entscheiden. Entweder wird die Baz wieder zu einer Zeitung, die vor allem für Basler konzipiert ist, oder sie verkommt allmählich zu einem Äquivalent für die Weltwoche. In diesem Fall bräuchte die Region dann eine neue Tageszeitung. Der gegenwärtige Spagat ist längerfristig zum scheitern verurteilt.

    1. Avatar von Tim Meier
      Tim Meier

      Ich will nicht mehrere Zeitungen abonnieren, sondern alle Informationen aus einer Hand erhalten. Der Lokalteil dürfte schon etwas reichhaltiger ausfallen. Der ist ja bald kleiner als der Sportteil!
      Die ewigen Vergleiche mit der Weltwoche nerven langsam. Einen ‹Rechtsdrall› kann ich nicht feststellen. Die Kommentatoren aus dem linken Lager boykottieren die BaZ. Was wollen sie damit erreichen?
      Wenn die BaZ eingestellt wird, bleibt nur noch die Kombination NZZ + Volksstimme + Baslerstab. Wer will das?

      1. Avatar von Peter Zindel
        Peter Zindel

        Eine gewisse politische Profilierung wäre grundsätzlich tolerierbar (abgesehen davon dass ich persönlich keine Nachhilfe bei der Meinungsbildung brauche und jeden journalistischen Bevormundungsversuch als anmassend empfinde), und natürlich braucht es auch gewisse allgemeine Nachrichten; aber die offensichtliche Verkümmerung des regionalen Bundes (der das Fundament für massgebende lokalpolitische Diskussionen sein müsste) ist inakzeptabel. Abgesehen davon: Die alte Baz (unter Hagemann) war auch nicht ideal – gewissermassen ein Sprachrohr der Regierung. Die Konsequenzen davon kann man nun beim verdunkelten Messeplatz betrachten.

  11. Avatar von M. Mandel
    M. Mandel

    Wie verzweifelt muss die BAZ-Chef-Etage sein, dass sie die Sonntags BAZ gratis und ungefragt gleich an alle verteilen lässt. Das ist einfach nur peinlich. Es ist ein wiederwärtiges anbiedern. Wenn ich eine Zeitung lesen möchte, bin ich gerne bereit dafür zu bezahlen. Ich will sogar dafür zahlen, weil es eine Anerkennung der gleisteten Arbeit ist. Deshalb lesen wir in unserem Haushalt die NZZ am Sonntag.
    Die BAZ leidet eindeutig an Sommnolenz. Dieses Symptom zieht sich durch alle Artikel und findet seine stärkste Asuprägung in wenig geistreichen Beiträgen des Herrn Somm. Aber wie heisst es so schön. Wenn die Sonne der Kultur tief genug steht, wirft jeder einen Schatten.

    Also bitte bitte bitte. Stellt die Sonntags BAZ ein und pflanzt lieber Bäume anstatt so viel Mist auf Papier zu drucken, das ungelesen ins Altpapier wandert.

    1. Avatar von Kurt Seiler
      Kurt Seiler

      Aber BaZ-Online ist dann anscheinend wieder ganz toll.

      1. Avatar von Amadis Brugnoni
        Amadis Brugnoni

        Ja, denn das BaZ-Niveau ist für Gratis-Online-News gerade noch ausreichend…

        1. Avatar von Kurt Seiler
          Kurt Seiler

          Das freut mich für Sie. Dann haben Sie zusammen mit 20Min immerhin schon zwei Informationsquellen.

  12. Avatar von Stefan Meyer
    Stefan Meyer

    Ich kann die Ablehnung der «neuen» BAZ ein Stück weit verstehen.
    Das ganze Versteckspiel in Bezug auf die Besitzverhältnisse trug tatsächlich nicht zur Akzeptanz bei. Auch die teils, sagen wir mal grenzwärtigen Kommentare von Herrn Somm fand ich unnötig provokativ.
    Wenn man alle Emotionen beiseite lässt, stellt man aber doch fest, dass das Blatt politisch recht ausgewogen informiert, gerade auch in Bezug auf die Kolumnen und Kommentare. Vielleicht ein kleiner Rutsch von etwas links der Mitte nach etwas rechts derselben.
    Aber die Fronten sind halt derart verhärtet, wie in der gesamten CH-Politik seit einigen Jahren. Und dies dürfte noch einige Zeit so bleiben…

  13. Avatar von Dr. Erwin Bischof, Bern

    Liebe Baslerinnen und Basler, warum regt Ihr Euch so fürchterlich auf, weil auswärtige, rechtsstehende bürgerliche Kreise wie Tettamanti und Blocher mit hohen Millionenbeträgen die überschuldete BaZ übernommen haben? Wo waren denn die Basler Milliardäre und Milliardärinnen aus dem Bereich Pharma und Chemie? Wo blieben die Oeris & Co.? Ihnen wäre es ein Leichtes gewesen, 100 Millionen in die Hand zu nehmen, und eine Basler Lösung zu finden, um die Zeitung vor dem Untergehen zu retten. Nein, sie haben sich in die Büsche geschlagen und wie damals bei den Basler Nachrichten keine Rettungsaktion lanciert. Eine andere Frage: wie links stehen denn die Aktionäre der anderen Schweizer Zeitungen wie NZZ, des Tages Anzeigers oder der Aargauer Zeitung? Oder der Berner Zeitung und des Bund?
    Von aussen gesehen nimmt der Protest der Krnetas (ein Berner aus bestem bürgerlichen Hause) und seiner Fans der «Rettet Basel-Bewegung» groteske Züge an. Schlimmer noch: Der Untergang der hochverschuldeten Basler Zeitung ist so vorprammiert, was nachher kommt, weiss niemand. Schade für die Meinungsfreiheit im Dreiländereck!

    1. Avatar von René Grossenbacher
      René Grossenbacher

      Die Oeris haben den FCB so weit gebracht, dass YB keinen Stich mehr macht! Das muss ich anerkennen.

  14. Avatar von René Grossenbacher
    René Grossenbacher

    Sollte die BAZ eingehen, schlage ich als Ersatz den Einsatz von Bänkelsängerrn vor, welche mit ihren Geschichten von Platz zu Platz pilgern und den Leuten kund tun, was in Basel läuft oder eben klemmt. Es wäre ein wohltuender Ersatz für die vielen Bettelheuler die ja nur Ärger produzieren.

  15. Avatar von Hanspeter Bruhin
    Hanspeter Bruhin

    Lieber keine BaZ als eine linke Baz. Gruss an Herr Tetamanti: Titel ändern in Nordschweiz mit Basler, Aargauer,Seite. Durch gute, objektive Journalisten den Inhalt schreiben lassen.

  16. Avatar von Eric Cerf
    Eric Cerf

    Als früherer langjähriger Mitabonennt der BAZ ist für mich seit längerem klar: solange diese Tageszeitung im bisherigen undurchsichtigen Stil weitermacht, krigen die von mir und vielen anderen kein müdes Fränkli mehr! Auch in meinem weit gefächerten Bekanntenkreis tönt es ähnlich.Der Schreibstil von Hr. Somm verursacht gestandenen Bebbis wie mir nur noch Sodbrennen und saures Aufstossen. Weiter so, alles nur eine Frage der Zeit, biss diese BAZ aus wirtschaftlichen Gründen aufgeben muss. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. BS war, ist und bleibt eine links-liberal gesinnte Stadt. Offenbar haben das die Herren Blocher,Tettamanti/Somm nie ganz begriffen. Den Grundstein zur heutigen Malaise der BAZ legte zweifellos aber die frühere Besitzerfamilie Hagemann mit ihrem wischi/waschi Kurs, ohne Substanz. Ob meine Gedanken der BAZ-Zensur zum Opfer fallen? Wenn ja, na dann Gute Nacht, liebe BAZ!

    1. Avatar von Kurt Seiler
      Kurt Seiler

      Tja .die Zeitung für «gestandene Bebbis» ist sang- und klanglos untergegangen.
      Zum Glück!
      Traurig wie «gestandene Bebbis» unfähig sind sich mit anderen -vielleicht unbequemen – Meinungen auseinanderzusetzen.
      Man kann anscheinend nur noch lesen was das eigene Weltbild bestätigt.
      Alles andere gehört weggesperrt. In den Giftschrank.
      Oh Basel, du liberales weltoffenes Kleinod am Rhein…..

  17. Avatar von Eric Cerf
    Eric Cerf

    Insgeheim tragen immer mehr Bebbis und Anverwandte nur noch einen Wunsch im Herzen: Dass die TAGESWOCHE eines Tages die BAZ ablöst. Es wurde in den verflossenen Jahren viel zu viel Geschirr zwischen Redaktion und Lesern zerdeppert. Ich sehe das auch bei Ärzten, Therapeuten, Kulturschaffenden, Alternativbeizen, Künstlern etc: die BAZ liegt dort oft zum mitlesen nicht mehr auf. Entweder gibt es Veränderungen in der BAZ, oder sie geht unter. Es seid enn, der bekannte Milliardär CB+TT bügeln die happigen Defizite infolge Leserschwund und gleichbleidenden Fixkosten Jahr für Jahr brav aus.

  18. Avatar von Jamie Aspinall
    Jamie Aspinall

    Es ist komisch wie das Wort unabhängig hier gebraucht wird als wäre es ein Synonym für besser. Was nützt denn die scheinbare Unabhängigkeit einer Zeitung wenn sie niemand Lesen will? Was nützen Versprechen wenn man sie nicht glaubt? Herr Somm verspricht zwar immer wieder er übe keine Zensur und es sei eine Forumszeitung wo viele Meinungen Platz haben. Aber wer wählt die Beiträge die publiziert werden aus, wer hat das letzte Wort?  Für eine Zeitung ist Misstrauen und Überheblichkeit Gift.  Wer mehrmals Zeitungen verteilt an Leute die sie nicht wollen schafft kein Vertrauen. Wer Chef ist und Unwahres oder Verwirrendes von sich gibt auch nicht.  Solange die Baz ihre Glaubwürdigkeit nicht verbessert hat sie kaum Zukunft.

  19. Avatar von Martin Cesna
    Martin Cesna

    Gucken Sie mal auf die Karte: Basel in der Mitte, und oh Wunder, dreiviertel der Gegend liegt ennet der Grenze. Das muss jede Zeitung hier auch spiegeln, will sie mehr sein als ein «Reduit-Blättli» aus alter Zeit. Der Feldberg ist näher als die Rigi, Freiburg i. B. näher als Zürich oder Bern. Wo ist die Berichterstattung darüber?
    Daher, wenn es nicht alleine (oder in Co mit dem Tagi geht), die nächste grössere Zeitung ist die Badische Zeitung. Fremd?, nein, nur systematisch ausgeblendet, was hinter der Grenze passiert.
    Sowohl die antiquitären Ideen eines Herrn Blocher als auch die chronische Xenophobie einer SVP machen sich prima zwischen den Bergen am Vierwaldstättersee o.ä., aber hier in Basel kam und kommt die Welt herein. Diese Welt erwartet hier nicht den hölzigen Himmel sondern Niveau, wie ihn auch die hiesige Industrie und die hiesige Kultur bietet.
    Medial hat sich die Schweiz sonst verabschiedet: Keine Mittelwelle (518) und Kurzwelle mehr, TV nur mit Decoder, was in Basel noch auf die Spitze getrieben wurde. Inseln haben es an sich, dass sie mit der Zeit aussterben und verkommen. Will man das hier wirklich? Eine Zeitung könnte es anders vormachen. Sie würde sich damit in die alte Tradition eines weltoffenen Basels einreihen, das in der Geschichte bekannt ist.

    Wenn Matthei am Letzten: Verkaufen an die Badische Zeitung oder an die ZEIT in Hamburg!

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